Das Bewerbungsfoto

Tipps zu Format, Outfit und Gestaltung

Ein authentisches Bewerbungsfoto kann ausschlaggebend für eine Einladung zum Vorstellungsgespräch sein. Damit du mit deinem Foto überzeugst, sollte das Bild seriös sein und zur Branche und dem Beruf passen, auf den du dich bewirbst. Wir erklären dir, welche Eigenschaften ein gutes Bewerbungsfoto ausmachen und geben dir Tipps zu Posen, Kleidung und Styling.

Bewerbung mit oder ohne Foto?

Bei einer Bewerbung in Deutschland kannst du auf ein Bewerbungsfoto verzichten, wenn du keins hinzufügen möchtest. Möglich macht das das Allgemeines Gleichstellungsgesetz, das seit 2006 gilt. So sollen sich Unternehmen nur anhand der Qualifikationen für den passenden Mitarbeiter oder die passende Mitarbeiterin entscheiden. Ob du deine Bewerbung mit oder ohne Foto verschickst, bleibt also ganz dir überlassen. 

Trotzdem empfehlen wir dir, dich mit einem Foto zu bewerben. Auch wenn es keine Pflicht ist – ein Bewerbungsfoto bietet dir immer eine Chance. Damit kannst du einen positiven ersten Eindruck schaffen und dich und deine Persönlichkeit in Szene setzen. Eine Bewerbung mit Bild wirkt oft sympathischer. Außerdem bekommen Personalverantwortliche einen besseren Gesamteindruck von dir. Besonders in Berufen mit viel Kundenkontakt, hilft ein Foto bereits dabei, einzuschätzen, wie du gegenüber anderen wirkst. Das kann dir im Bewerbungsprozess einen Vorteil verschaffen.

In einigen Fällen kannst du dich auch an den Informationen in der Stellenanzeige orientieren: Manche Unternehmen schreiben darin, ob sie sich ein Bewerbungsbild wünschen. Wenn du keine Angaben dazu findest, kannst du selbst entscheiden, womit du dich am wohlsten fühlst.

Tipp: Verwende dein Bewerbungsfoto auch für deine Online-Bewerbung über LinkedIn- oder Xing-Profil. Wenn Personaler:innen dich dort suchen, finden sie so ein aktuelles und professionelles Foto von dir.

Foto eines Pixum Mitarbeiters
Profi-Fotograf:in oder selbst gemacht

Wer schießt das beste Bewerbungsfoto?

Auf deinem Bewerbungsfoto möchtest du dich besonders authentisch und professionell präsentieren. Am besten schaffst du das, wenn du dich von einem erfahrenen Fotografen oder einer erfahrenen Fotografin ablichten lässt. Profis wissen, worauf es bei einem Bewerbungsbild ankommt, und können dir Tipps zur Kleidung, Körperhaltung, Mimik und dem Hintergrund geben.

Bereits vor dem Fotoshooting solltest du dir Gedanken darüber machen, wir du dir dein Bewerbungsbild vorstellst. Dafür kannst du auf Pinterest oder bei Google Bildern nach passenden Beispielen suchen und anschließend ein Moodboard erstellen. Das Board hilft dabei, dich im Vorgespräch mit dem oder der Fotograf:in über den Stil deines Fotos auszutauschen.

Bewerbungsfoto eines jungen Mannes der in Kamera schaut

Ambitionierte Hobby-Fotograf:innen können auch selbst versuchen, ein gutes Bewerbungsfoto aufzunehmen. Dabei solltest du wichtige Fotoregeln beachten: Gestalte dein Foto mithilfe des goldenen Schnitts, vermeide Gegenlicht und nutze natürliches Licht. Wer dagegen nur wenig Fotografie-Erfahrung hat, für den gilt: Profi-Fotograf:innen sind meist die bessere Wahl.

Tipp: Wie in vielen Lebensbereichen, bietet die Künstliche Intelligenz auch für Bewerbungsfotos neue Möglichkeiten. Aus mehreren Portrait-Fotos generiert eine KI verschiedene Bewerbungsbilder. Jedoch ist die Technologie noch optimierungsbedürftig. Tester:innen wirken deutlich jünger oder älter auf den Fotos und Hände oder Brillen werden verzerrt dargestellt. Ein KI-Bewerbungsfoto ist daher noch keine reale Option.

Format, Hintergrund, Farbe

Welche Eigenschaften zeichnen gute Bewerbungsfotos aus?

Das Bewerbungsfoto fällt Personaler:innen in der Regel als erstes ins Auge, wenn sie deine Bewerbung öffnen. Du kannst das Foto entweder auf dem Deckblatt oder im Lebenslauf platzieren. Für ein optimales Bewerbungsbild kannst du die folgenden Merkmale beachten:

  • Aktualität: Ein gutes Bewerbungsfoto ist maximal ein halbes bis ein Jahr alt. 

  • Format: Abhängig davon, wo du dein Bewerbungsfoto platzierst, können unterschiedliche Formatgrößen geeignet sein. In den Lebenslauf passt oft nur ein kleines Bild im Passbild-Format. Auf dem Deckblatt deiner Bewerbung kannst du ein größeres Foto wählen. Das sind die möglichen Formate:

    • 4 x 6 cm (473 x 709 Pixel) – Passbild

    • 6 x 9 cm (709 x 1063 Pixel) – Großformat

    • 9 x 6 cm (1063 x 709 Pixel) – Querformat

    • 6,5 x 6,5 cm (768 x 768 Pixel) – Quadrat

    • 9 x 9 cm (1063 x 1063 Pixel) – Quadrat

  • Ausrichtung: In der Regel sind Bewerbungsbilder im Hochformat ausgerichtet. Wenn du deine Bewerbung etwas ausgefallener gestalten möchtest, kannst du auch ein Foto im Querformat wählen. Das fällt auf und kann dich aus der Masse der Bewerber:innen hervorheben. Dabei es ist wichtig, dass sich das Foto natürlich in das gesamte Bewerbungslayout einfügt.

  • Bildauflösung: Gute Bewerbungsfotos besitzen eine hohe Bildqualität. Die Auflösung sollte hoch genug sein, um beim Drucken ein scharfes Bild zu erhalten. Gleichzeitig sollte es dem akzeptablen Dateivolumen entsprechen, wenn du das Foto digital in deine Bewerbung einfügst oder in einem Bewerbungsportal hochlädst.

  • Hintergrund: Für Bewerbungsfotos eignen sich besonders ruhige und einfarbige Hintergründe. Eisgrau oder ein warmes Grau harmonieren mit zahlreichen Outfits und heben deine Gesichts- und Haarfarbe oft gut hervor. Dagegen sind Schwarz, Türkis oder Braun weniger geeignet. Für etwas Abwechslung zu den klassischen Hintergründen kannst du dich auch in einer Büro-Atmosphäre oder draußen vor einer Fassade oder Backsteinmauer fotografieren lassen.

  • Bildausschnitt: Auf Bewerbungsfotos bist du im Halbprofil zu sehen. Das Bild zeigt meist dein Gesicht und einen Teil deines Oberkörpers. Ganzkörperaufnahmen eignen sich nicht für Bewerbungen.

  • Farbe: Bei der Farbwahl deines Bewerbungsfotos kommt es ganz darauf an, wie du wirken möchtest. Schwarz-weiße und farbige Fotos können dich unterschiedlich in Szene setzen. Während Schwarz-Weiß eher elegant wirkt und deinem Gesicht Konturen verleiht, erscheinen farbige Fotos tendenziell natürlicher und authentischer.

Foto einer Pixum Mitarbeiterin

Wie posiere ich auf einem Bewerbungsfoto?

Die Pose und dein Gesichtsausdruck können die Wirkung deines Bewerbungsfotos stark beeinflussen. Oft sind es nur kleine Bewegungen, die eine große Veränderung mit sich bringen. Daher empfehlen wir dir, mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Motiven zu machen. 

Beim Fotoshooting kannst du diese Posen ausprobieren:

  • Sitzen oder Stehen: Wenn du auf deinem Bewerbungsfoto sitzt, kannst du dich mit einem geraden Rücken leicht nach vorne lehnen. Das wirkt auf Betrachter:innen einladend. Wenn du dich im Stehen fotografieren lässt, kannst du dich mit einer Schulter oder dem Rücken anlehnen. Drehe für die perfekte Pose deinen Oberkörper dabei in Richtung Kamera auf und winkle den Arm, der zur Wand zeigt, leicht an.

  • Blickrichtung: Auf Bewerbungsfotos ist dein Blick typischerweise in die Kamera gerichtet. So schaust du Betrachter:innen direkt an.

  • Armhaltung: Wenn deine Arme auf dem Foto zu sehen sind, kannst du sie im Sitzen beispielsweise auf deinem Schoß ablegen und die Hände aufeinanderlegen. Im Stehen kannst du deine Finger der einen Hand mit der anderen umgreifen. Diese Posen wirken seriös und gleichzeitig schlicht. Demgegenüber wirken verschränkte Arme oft abweisend. Zusammen mit einem Lächeln können verschränkte Arme allerdings auch Stärke und Tatendrang vermitteln. 

  • Lächeln oder ernster Gesichtsausdruck: Ein Lächeln wirkt freundlich und aufgeschlossen. Für einen positiven ersten Eindruck ist ein Bewerbungsfoto mit einem leichten Lächeln daher häufig eine gute Wahl. Ein ernster Blick kann angebracht sein, wenn du dich um eine höhere Position bewirbst.

Gute Bewerbungsfotos

Tipps zu Outfit, Haaren und Make-up

Bei der Wahl deines Outfits für ein Bewerbungsfoto kommt es darauf an, in welcher Branche du dich bewirbst. In der Finanzbranche gehören Hosenanzüge mit Hemd oder Bluse zum Standard. In Berufen, in denen dieser Business-Look nicht zwingend notwendig ist, wie zum Beispiel Kreativ-Berufen, kann dein Outfit legerer sein. Ein schickes Jeanshemd kombiniert mit passenden Accessoires oder ein T-Shirt mit Blazer können hier auch überzeugen. Ein Blick auf die Unternehmens-Website gibt dir Aufschluss über den Kleidungsstil in der Firma. Wenn du dein Outfit daran anpasst, bist du bestens gekleidet.

Außerdem gibt es ein paar generelle Regelung für das Bewerbungsfoto-Outfit, an denen du dich orientieren kannst:

  • Die Kleidung sollte sauber und faltenfrei sein.

  • Wähle schlichte Kleidung in dezenten Farben (weiß, blau, grau, schwarz).

  • Knallige Farben und bunte Muster lenken ab und harmonieren möglicherweise nicht mit dem Hintergrund.

Make-up solltest du auf Bewerbungsfotos dezent einsetzen. Ein leichtes Tages-Make-up lässt dich auf dem Bild natürlich wirken. Mit etwas Puder verhinderst du, dass du auf dem Foto glänzt. Auch beim Schmuck ist weniger mehr. Auffällige Ketten und Ohrringe lenken schnell von deinem Gesicht ab. Setze daher besser auf dezente Accessoires.

Bei der Frisur kommt es vor allem darauf an, dass deine Haare ordentlich gekämmt sind und dein Gesicht nicht verdecken. Frauen können ihre Haare entweder offen oder zu einem Zopf gebunden tragen.

Dos & Don’ts: Beispiele für gute und schlechte Bewerbungsfotos

Das perfekte Bewerbungsfoto:

  • wird von einem professionellen Fotografen oder einer professionellen Fotografin aufgenommen,

  • besitzt einen Hintergrund, der mit deinem Outfit harmoniert und dein Gesicht hervorhebt,

  • zeigt dich mit einem freundlichen Gesichtsausdruck und in einer aufgeschlossenen Pose.

Das sind absolute No-Gos für Bewerbungsbilder:

  • Selfies, Urlaubsfotos oder Bilder aus einem Fotoautomaten gelten als unprofessionell.

  • Ein unfreundlicher oder mürrischer Blick wirkt abweisend.

  • Ganzkörperaufnahmen sind als Bewerbungsfoto nicht geeignet.

  • Bunte oder stark gemusterte Hintergründe lassen deine Kleidung und Haarfarbe verschwimmen.

  • Starke Farbkontraste in deiner Kleidung lenken von deiner Person ab.

  • Ein ungepflegtes Aussehen mit zerknitterter Kleidung oder ungekämmten Haaren kommt auf Bewerbungsbildern nicht gut an.

Foto einer Mitarbeiterin von Pixum

Fazit: So gelingt dir ein gutes Bewerbungsfoto

Wenn du dich für ein Bewerbungsfoto entscheidest, bietet dir das die Möglichkeit, dich bei Personaler:innen von deiner besten Seite zu präsentieren. Mit einem natürlichen, aber seriösen Bewerbungsbild kannst du deine Kompetenz unterstreichen. Lass dich dazu in einem Vorgespräch mit einem Fotografen oder einer Fotografin beraten und probiere im Fotoshooting mehrere Outfits und Blickwinkel aus. So findest du sicher das Bewerbungsfoto, das am besten zu dir und deinem angestrebten Beruf passt.

Quellen:

  1. https://www.absolventa.de/karriereguide/klassische-bewerbung/bewerbungsfotos

  2. https://www.workwise.io/karriereguide/bewerbung/bewerbungsfoto-ja-nein

  3. https://karrierebibel.de/bewerbungsfoto/

  4. https://www.missmoneypenny.ch/article/bewerbungsbilder-mit-ki-geht-das

  5. https://www.stepstone.de/karriere-bewerbungstipps/bewerbungsfoto/

  6. https://news.kununu.com/bewerbungsfoto/

  7. POSEN! Das Buch für Fotografen und Models von Mehmet Eygi

  8. https://www.agrajo.com/blog/bewerbung/bewerbungsfoto-darauf-solltest-du-achten

  9. https://photogenika.de/bewerbungsfotos/tipps-bewerbungsfotos-professionelle-bewerbungsbilder-muenchen/

Pixum ist vielfacher Testsieger

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